Hitachi CJ 90VST Pendelstichsäge

Wenn es um die Auswahl einer neuen Stichsäge geht, gibt es neben den altbekannten Markennamen Bosch, Einhell und Makita durchaus noch den ein oder anderen Hersteller zu entdecken, auf dessen Produktsortiment man ebenfalls einen Blick riskieren sollte. Einer von ihnen ist der japanische Hersteller Hitachi, der mit der Hitachi CJ 90VST eine robust verarbeitete Stichsäge für Hobbyheimwerker bereit hält, die mit einem Anschaffungspreis von deutlich unter 100 Euro zu locken weiß. Ob sich der Kauf jedoch auch tatsächlich lohnt, verraten wir Ihnen in unserem nachfolgenden Testbericht.

Ausstattung

Für eine Stichsäge, die locker mit der Konkurrenz mithalten möchte, kommt die Hitachi CJ 90VST zugegebenermaßen ein wenig „nackt“ daher: So hat sich das japanische Unternehmen – scheinbar aus Gründen der Preisreduzierung – dazu entschlossen, dem Kunden lediglich eine klassische Basisausführung auszuliefern, die nicht gerade durch eine üppige Ausstattung zu überzeugen weiß. Sowohl einen Spannreißschutz, als auch einen Sägelinienindikator oder gar eine Beleuchtung des Schnitts sucht man bei diesem Modell demnach vergeblich. Zwar lassen sich zahlreiche passende Zubehörartikel problemlos optional erwerben, angesichts der zusätzlichen Folgekosten kann man sich dann aber auch gleich für ein besser ausgestattetes Modell der Konkurrenz entscheiden. Immerhin: Sämtliche wichtigen Teile für die Durchführung von klassischen Sägearbeiten sind mit an Bord. Idealerweise sollte man jedoch bereits wissen, wie man eine Stichsäge bedient, denn die sehr schlecht geschriebene Bedienungsanleitung ist leider alles andere als hilfreich.

Handhabung

Die Hitachi CJ 90VST Stichsäge verfügt über einen klassischen Bügelgriff, der eine einfache und angenehme Handhabung ermöglicht – selbst bei längeren Arbeiten lässt sich das Gerät somit sehr angenehm führen. Aufgrund der durchdachten Bauform hat der Verwender stets eine optimale Sicht auf die Schnittführung, während ein integriertes Gebläse anfallende Sägespänen aus dem Weg pustet. Sehr positiv ist uns innerhalb unseres Praxistests die werkzeuglose Auswechslung der eingesetzten Sägeblätter ins Auge gefallen, welche insbesondere bei einem regelmäßigen Wechsel der zu bearbeitenden Materialien wertvolle Zeit einspart. Um jedoch den Winkel seinen individuellen Wunschvorstellungen anzupassen, muss ein (natürlich optional erhältlicher) Winkelschlüssel zum Einsatz kommen – bei dieser Einstellung kam es zudem manchmal vor, dass die Grundplatte nicht richtig eingerastet ist. Ebenfalls ärgerlich: Das Anschlusskabel der Hitachi CJ 90VST ist leider recht knapp bemessen, so dass man in vielen Fällen nicht um die Nutzung einer Verlängerungssteckdose herumkommt.

Funktionalität

Eine gute Stichsäge sollte in erster Linie überzeugende Leistungen bei der Bearbeitung von verschiedensten Materialien abliefern – und genau das tut die Hitachi CJ 90VST auch. Das 705 Watt starke Modell bringt es bei klassischen Holzarbeiten auf eine Schnitttiefe von 90 mm, bei Aluminium auf 15 mm und bei Stahl auf 8 mm, eine Anpassung auf die jeweiligen Werkstoffe ist dank einer 4-stufigen Pendelhubeinstellung sowie einer Regelelektronik für materialgerechte Drehzahlen problemlos möglich. Während das verbaute OSC-System für sehr präzise Schnittergebnisse sorgt, erweist sich auch die eigentliche Führung der Stichsäge als überaus angenehm, da diese jederzeit exakt auf der Führungslinie bleibt – besonders hervorzuheben ist darüber hinaus auch die angenehme Laufruhe bei härteren Materialien. Egal, ob bei geraden Schnitten oder anspruchsvolleren Kurven- oder Winkelschnitten: Die Hitachi CJ 90VST meisterte alle Aufgaben in unserem Praxistest mit Bravour und konnte sich somit zumindest im Bereich Funktionalität die Bestnote abholen.

Fazit:

Im Bereich ihrer Präzision und Leistungsstärke macht der Hitachi CJ 90VST Stichsäge so schnell kein anderes Modell etwas vor – allerdings hätten wir uns innerhalb unseres Tests doch sehr über eine etwas üppigere Ausstattung sowie eine verständlichere Bedienungsanleitung gefreut. Angesichts des überschaubaren Lieferumfangs erscheint uns der Anschaffungspreis von rund 90 Euro ein wenig überteuert, die sehr guten Leistungen machen dieses Manko aber schnell wett.